Wer eine Vermessungsdrohne sucht, der stolpert...

Was ist RTK für Vermessungsdrohnen?

RTK ist in der Drohnenvermessung allgegenwärtig. Aber was ist RTK genau und wie funktioniert es? Unser Guide-Artikel verrät alles, was Sie über RTK wissen müssen.

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    Wer eine Vermessungsdrohne sucht, der stolpert zwangsläufig über den Begriff RTK, kurz für Real Time Kinematic oder Echtzeitbewegung. Aber was ist das eigentlich? RTK ist ein Verfahren, mit dem die Position einer Drohne deutlich genauer bestimmt werden kann als mit normalem GNSS.

    Motivation: Was ist das Problem mit GNSS (GPS und Co.)?

    Fast jede Drohne hat GNSS an Bord, um ihre Position halten zu können. Was viele aber nicht wissen: GNSS für sich ist relativ ungenau! Außerhalb von Städten kann die Position nur auf 5 bis 10 m genau bestimmt werden. Das hat zur Folge, dass ein GNSS allein nicht reicht, um eine Drohne stabil an einem Ort stehen zu lassen. In der Praxis wird die Positionierungsgenauigkeit von Nicht-RTK-Drohnen zwar “künstlich” durch IMU und Sichtsensoren verbessert. Das ändert aber nichts daran, dass wir die Position unserer Drohne nicht genau bestimmen können.

    Aber welche Folgen hat das? Drohnen sind Mittel zur Datenakquise. Genauer gesagt möchten wir im Falle der Photogrammetrie hochauflösende Bilder mit Metadaten über die aktuelle Kameraposition haben. Offensichtlich können wir die Kameraposition mit normalem GNSS nur auf mehrere Meter genau bestimmen. Das Photogrammetrie-Verfahren quittiert das mit enorm langen Rechenzeiten oder dem zeitaufwendigen Auslegen und Einmessen von Passpunkten.

     

    Wie schafft RTK Abhilfe?

    RTK ist ein Ergänzungssystem zum GNSS. Es nutzt die Daten von mehreren GNSS-Empfänger gleichzeitig, um daraus eine gravierend bessere Genauigkeit zu errechnen. Es gehört damit zur Gruppe der so genannten differentiellen GNSS, die allesamt mehrere Empfänger nutzen.

    Mit RTK können Drohnen unter idealen Bedingungen Positionierungsgenauigkeiten von unter 1 cm horizontal und unter 1,5 cm vertikal erreichen. In der Praxis sind 3-4 cm Richtigkeit (Präzision vs. Richtigkeit) möglich, ohne einen einzigen Passpunkt auszulegen.

    Welche Möglichkeiten habe ich, RTK einzusetzen?

    Als Grundlage benötigen Sie eine RTK-fähige Drohne. Die Hersteller verraten das i.d.R. schon in der Namensgebung. Wenn Sie ein passendes Gerät (im Blick) haben, dann müssen Sie sich noch für eine Art des Korrekturdaten-Bezugs entscheiden. Dafür haben Sie zwei Möglichkeiten:

    #1 SAPOS

    SAPOS ist der Satellitenpositionierungsdienst der Deutschen Landesvermessung und betreibt ein Netz von Referenzstationen. SAPOS stellt Korrekturdaten per Mobilfunk bereit. Deshalb sollte Ihr RTK-Drohnen-System über einen SIM-Karten Slot verfügen, in dem Sie dauerhaft eine SIM-Karte platzieren können. Welche Anbieter und Geschwindigkeiten geeignet sind, finden Sie in unserem FAQ-Eintrag.

    RTK (Real Time Kinematic) mit SAPOS

    Abbildung 1: RTK mit SAPOS

    #2 Eigene Referenzstation

    Wer keine ausreichende Mobilfunk-Abdeckung hat oder SAPOS aus anderen gründen nicht nutzen will, kann eine eigene Referenzstation anschaffen. In diesem Fall benötigen Sie natürlich keine SIM-Karte, dafür aber unbedingt eine Möglichkeit zum Einmessen der Station (z.B. Tachymeter oder Totalstation, mehr dazu im FAQ-Artikel)!

    RTK (Real Time Kinematic) mit Referenzstation

    Abbildung 2: RTK mit Referenzstation

    Wir empfehlen für höchste Zuverlässigkeit und Effizienz das beste aus beiden Welten: Nutzen Sie standardmäßig SAPOS und halten Sie eine Referenzstation als Rückfallebene im Kofferraum bereit.

    Sie haben Fragen zur Kaufentscheidung? Melden Sie sich per E-Mail an info@airclip.de oder telefonisch unter +49-351-211 68 690.